Die Milliarden-Euro-Zinslast aus dem HSH-Nordbank Desaster

Ab und an klingt es mal durch bei dem ganzen HSH-Schlamassel. Die Zinskosten.

Ach ja, da war doch noch was! Die Zinskosten, stimmt. Die auf die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein zurollen je zur Hälfte. Die Zinsen also, die auf die Kredite zu zahlen sind, mit denen die Länder die HSH-Gläubiger und HSH-Kunden wie Reeder freihalten und freigekauft haben.

10 Milliarden Euro an Neuverschuldung werden es garantiert werden für die Länder. Rechnen wir nur mal mit denen.

Dass die HSH die Länder weit mehr Milliarden kostet und kosten wird, ist klar. Die Höhe ist strittig, je nachdem, wer rechnet. Mit mindestens 20 Milliarden Euro werden wir aber kalkulieren müssen. Reale Kreditschulden. NICHT Zinskosten. Die kommen obendrauf als so genannter Schuldendienst.

 

Die Milliarden Zinskosten für den 10-Milliarden-Garantie-Freikauf

Allein die 10 Milliarden Euro, die die Regierungen der HSH Nordbank als Garantie zugesagt haben und die eingelöst wird von der HSH und ihren neuen Anteilseignern, wird den Ländern Milliarden an Zinskosten aufbürden. Nur mal so ein kleines Rechenbeispiel, überschlägig, um ein Gefühl für diese Zinslast zu bekommen:

1% Zins pro Jahr auf 10.000.000.000 € = 100.000.000 € = 100 Millionen €
2% p.a. auf 10.000.000.000 € = 200 Millionen €
3% p.a. auf 10.000.000.000 € = 300 Millionen €

Pro Jahr wohl gemerkt! Macht beim unwahrscheinlichen Fall, dass die Länder in den nächsten 10 Jahren nur einen Prozentsatz von 1% auf ihre 10 Milliarden HSH-Neue-Garantie-Schulden zahlen müssen, sind das allein schon 1 Milliarden an Zinskosten.

 

2% für 10 Jahre -> 2 Milliarden Zinsen

2% für 20 Jahre -> 4 Milliarden € Zinsen

2% für 30 Jahre -> 6 Milliarden € Zinsen… 

… und so weiter.

 

Das Land Schleswig-Holstein steht seit Jahren unter Bundesaufsicht. Weil es überschuldet ist. Pleite ließe sich auch sagen.

Und dann Milliarden Zinskosten stemmen. Wie das gehen soll? Durch Kürzungen bei anderen Ausgaben. Es wird schwierig werden für die nächsten Regierungen – selbst mit dem im Februar unterzeichneten Freikauf der HSH Nordbank an Cerberus & Co. Ein Pseudo-Befreiungsschlag.

Mit Geld, das man nicht hat, aber massenhaft ohne Substanz ausgibt, lassen sich Probleme nicht dauerhaft und schon gar nicht sauber lösen.  

 

HSH-Kreditschulden tilgen? Seit Jahrzehnten nicht!

Dass die Länder die 10 Milliarden HSH-Neue-Garantie-Schulden in den nächsten 20 Jahren zurückzahlen darf bezweifelt werden. Bis heute rollieren sie die Kreditaufnahme für das Eigenkapital der HSH Nordbank in immer neue Kredite um. Zu einem Großteil jedenfalls.

Seit mehr als 20 Jahren!

 

Ein Gedanke zu „Die Milliarden-Euro-Zinslast aus dem HSH-Nordbank Desaster

  • 8. Juli 2018 um 07:26
    Permalink

    Guter Hinweis. ;-)
    Die Dreisatzrechnungen finde ich etwas überflüssig.

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